Über wurzelbehandelte Zähne​

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Wurzelkanalbehandelte Zähne

Was passiert bei einer Wurzelkanalbehandlung?  Hierbei wird das lebendige Innere des Zahnes, der Zahnnerv samt Blutversorgung und Bindegewebe, entfernt. Anschließend wird versucht, möglichst viele Bakterien und übriges Gewebe aus dem Zahn zu entfernen. Zum Schluss wird der entfernte Zahnnerv mit sogenanntem Wurzelfüllmaterial wieder aufgefüllt und abgedichtet. Ziel ist, den Zahn schmerzfrei als Pfeiler in der Mundhöhle zu behalten. Macht der Zahn anschließend keine Beschwerden, gilt die Therapie schulmedizinisch zunächst als erfolgreich.

Selbst bei modernsten Methoden der Wurzelkanalbehandlung gelingt es jedoch nie, restliches Gewebe und alle Bakterien vollständig aus dem Zahn zu entfernen. Die sehr große Anzahl an Seiten- und Querkanälchen, über die jeder Zahn verfügt, sowie die sog. Dentintubuli, winzige Kanäle des Zahnbeins, werden immer die vollständige Desinfektion eines Zahnes verhindern. Auch nach abgeschlossener Behandlung ist der Zahn nicht vollständig bakteriendicht verschlossen. Die Dentintubuli im Bereich des Zahnfleischs sorgen für eine fortschreitende Besiedlung des Zahnes mit Bakterien und anderen Mikroorganismen.

Immunologische und toxische Effekte

Beim Zerfall des Restgewebes und als Produkte des bakteriellen Stoffwechsels entstehen verschiedenste Toxine, u.a. Thioether, Mercaptane, Cadaverine und Putrescine. Diese Eiweißzerfallsprodukte können toxisch wirken. Außerdem können dadurch systemische Reaktionen des Immunsystems (Ausschüttung von Enzündungsbotenstoffen, Interferon-gamma) hervorgerufen werden, wobei hier nicht die Menge entscheidend ist (toxikologischer Effekt), sondern die individuelle Sensibilisierung auf die vorhandenen Stoffe im Sinne einer Allergie. Das bedeutet, dass im individuellen Fall bereits geringe Mengen ausreichen können, um gesundheitliche Folgen hervorzurufen.

Weitere gesundheitliche Auswirkungen können als Reaktion auf die verwendeten Wurzelfüllmaterialien entstehen. Diese enthalten häufig hochallergene Komponenten (z.b. Perubalsam, Kolophonium) oder auch metallische Stifte aus silber- oder nickelhaltigen Legierungen.

Gesundheitliche Auswirkungen

Die durch die toten Zähne häufig entstehende stille, chronische Entzündung, sog. silent inflammation, gilt als Ursache verschiedenster chronischer Erkrankungen, insbesondere der „Zivilisationserkrankungen“.

Häufige Zusammenhänge sind u.a.:

  • Schulter-Arm Syndrom
  • Rückenschmerzen
  • HWS-Syndrom
  • Allergien
  • Migräne
  • Rheuma
  • Chronische Müdigkeit, Fatigue

Dr. Johannes
Neubert

„Mehr als 70 Prozent aller chronischen Erkrankungen stehen in direktem Zusammenhang mit der Zahnmedizin.“